Wiederverwenden von Inhalten

Letztlich brauchte ich für verschiedene umfänglichere Dokumente eine Überarbeitung des Layouts.
Es ging eigentlich um nicht mehr, als Din A4 Dokumente in zweispaltige A3 überzuführen. War schon was älteres, vor RagTime.
Aber ich habe ein wenig herumprobiert, wie ich derartiges in RT umsetzen würde.
Sehr schöne Ergebnisse erzielte ich bei reinen Textkomponenten. Gelingt es, auf dem A3-Stammlayout exakt die selben Containergrößen beizubehalten, wie man sie im A4 angelegt hat, so kann man offenbar schlicht die ganze Komponente kopieren und einfügen, und behält auch die Formatierung bei.
Aber wie sieht das aus mit Bildern, Rechenblättern oder sonstigen Inhalten?
Klar, dass keine frei platzierten Inhalte selbstständig übernommen werden können, aber meine Versuche scheiterten auch bei im Fließtext eingebundenen Rahmen.
Hier kam dann eine nette Fehlermeldung über nicht zuweisbare Eigenschaften.

Gibt es da eine nette komfortable Lösung?

Hin und wieder stellt sich diese Aufgabe für uns, insbesondere wenn ein Bericht, der in einem handlichen Format angelegt wurde, in ein großformatigeres "Abschluss/Zwischen-Berichts"-Layout übernommen werden soll. Das lösten wir bisher per pdf Ausdruck, was z. B. in Indesign einigermaßen schnell zu handeln ist (per nacheinander die entsprechenden Rahmen anklicken). Aber es ist ja gerade die logische Abgeschlossenheit von Ragtime, alle Textelemente - insbesondere auch solche die durch Berechnungen erst entstehen - gleich von Anfang an in einem einzigen Dateiformat zu behandeln, die so ansprechend ist.

Ja gibt es gar eine Möglichkeit derartige Text-Komponenten zu verlinken anstatt sie einzubetten, so dass Änderungen nicht mehr manuell nachgetragen werden müssen? Wenn man bei den einzelnen Textkomponenten ggfs. Absatzumbrüche sinnvoll einstellt, so könnte solch eine aufgabe ja ausgesprochen leicht von der Hand gehen.

Ich hatte auch versucht, als eine Art Zwischenlösung zwei verschiedene Stammlayouts in einem Dokument anzulegen, und dann auf den bereits beschriebene Layout1 das Stammlayout2 anzuwenden. Führt aber zu Fehlermeldung oder gar Programmabsturz, naja war im Nachhinein ja auch zu erwarten...

Gerald

Re: Wiederverwenden von Inhalten

#10138 On 31 März, 2011 20:43 Thomas Kaegi said,

Hallo Gerald

Ich sehe folgende Lösungsansätze für dein Problem:

1. Es ist in einem RT-Dokument möglich, die gleiche Komponente in verschiedenen Layouts zu verwenden. Es ist also denkbar, im Dokument mit dem Befehl "Neue Komponente" ein zweites Layout anzulegen, auch mit einem anderen Papierformat, oder auch von einem zweiten Stammlayout abhängig. Aus dem Inventar können dann Komponenten, z.B. auch eine Textkomponente, die eingebettete, mitfliessende Objekte enthalten kann, in einen Rahmen im zweiten Layout gezogen werden. Dann wird logischerweise jede Textänderung im ersten Layout auch im zweiten Layout wirksam. Es wäre falsch, von "nachvollzogen" zu sprechen, denn es ist ja ein und dieselbe Komponente – wenn schon, dann "mitvollzogen". Was aber natürlich nicht möglich ist: die gleiche Komponente in den beiden Layouts unterschiedlich zu formatieren, z.B. punkto Schriftgrösse, denn es ist ja eben wirklich ein und dieselbe Komponente, einfach zwei Mal dargestellt. Dagegen kann der Text natürlich, abhängig von Dimensionierung der Container, in den beiden Layouts anders umgebrochen werden.

2. Es ist auf ähnliche Weise möglich, eine solche Textkomponente aus dem Inventar eines ersten Dokumentes in einen Rahmen eines zweiten Dokumentes zu ziehen. Hier sind allerdings die beiden Textkomponenten nach dieser Operation voneinander entkoppelt. Änderungen im einen Dokument haben im anderen Dokument keine Änderung zur Folge. Zu den Objekten in den mitfliessenden Rahmen: siehe Vorschlag 4!

3. Soll in der ersten Lösung der Text unterschiedlich formatiert werden, so ist es denkbar, den Text in Rechenblattzellen zu schreiben, z.B. je eine Mehrzeiler-Zelle pro Textabsatz. Wenn der Text fertig ist, so wird er im Inventar kopiert (durch Ziehen der Textkomponente mit gedrückter Optionstaste [Mac], bzw. STRG [Windows]) und danach die Kopie der Textkomponte aus dem Inventar ins zweite Layout gezogen. Die zweite Textkomponente wird alle Formeln enthalten, die deshalb den gleichen Text aus dem Rechenblatt zusammenfügen. Die beiden Texte können aber jetzt unabhängig voneinander formatiert werden. Allerdings werden die mitfliessenden Objekte auch als Kopien in den zweiten Text eingebettet. Das kann aber korrigiert werden, indem die Originale aus dem Inventar in die entsprechenden Rahmen des zweiten Textes gezogen werden. Bei jedem solchen Ersatz der Kopie durch das Original muss dabei bestätigt werden, dass man in Kauf nehme, dass durch die Operation die Kopie gelöscht werde - bei einer grossen Zahl von Objekten etwas nervend.

4. Eine Kombination von Lösung 2 und 3 ist, den Text durch Referenzen auf ein dokument-externes Rechenblatt zu erzeugen. Die so zusammgefügte Textkomponente kann dann ebenfalls in ein weiteres Dokument gezogen werden. Die Objekte in den mitfliessenden Rahmen erscheinen zwingend im Inventar des zweiten Dokumentes und sind dort nicht mit dem Zusatz "Kopie" gekennzeichnet. Sie sind aber von den Objekten im ersten Dokument unabhängig. Wird dort ein Bild durch ein anderes ersetzt, so muss dies im zweiten Dokument auch gemacht werden. Das kann natürlich vermieden werden, wenn beim Import der Bilder angegeben wird, dass sie mit dem Origianl verknüpft bleiben sollen. Dann ist dieses dokumentexterne Original dafür verantwortlich, was in den beiden Dokumenten im mitfliessenden Rahmen dargestellt wird.

Ich hoffe, dir ein paar Möglichkeiten aufgezeigt zu haben, wie mit RagTime mit solchen Problemstellungen umgegangen werden kann. Falls ich dich nicht richtig verstanden haben sollte, musst du halt nachhaken.

Gruss, Thomas

Re: Wiederverwenden von Inhalten

#10139 On 1 April, 2011 13:32 Gerald said,

Besten Dank, Thomas!
Die Vorschläge haben eigentlich ganz gut geklappt.
Ich frage mich aber, ob man nicht den Formeleingabeteil automatisieren könnte.
Dann bräuchte man nur in Spalte A schreiben, ggfs in weiteren Spalten weitere Informationen hinterlegen (Formatierung? Kapitel? ...?), und bräuchte quasi nur mehr einen Suchlauf in den Container übernehmen.
Mit VSuchlauf festzustellen, ob eine Zelle leer ist, ist nicht weiter schwer, mathematische Operationen konnte ich bereits einige testen, aber ein Zusammenfügen von Texten ...? ein simples A1+A2 geht hier ja nicht....

Gerald

Re: Wiederverwenden von Inhalten

#10157 On 11 Mai, 2011 10:07 Gerald said,

Re: Wiederverwenden von Inhalten

#10140 On 1 April, 2011 13:59 Thomas Kaegi said,

Hallo Gerald

Für das Zusammenfügen von Texten gibt es den &-Operator. Mit && wird beim Zusammenfügen noch ein Leerzeichen eingefügt.

Und dann gibt es da noch die Funktionen "Verketten" und "Verbinden", mit denen Texte aneinander gefügt werden können.

Schliesslich ist es im Suchlauf möglich, als Folgewert-Formel z.B. einzugeben:
LfdResultat&Zeichen(13)&LfdZelle

NB: Zeichen(13) ist ein "Absatzende"

Gruss, Thomas

Re: Wiederverwenden von Inhalten

#10142 On 1 April, 2011 15:57 Gerald said,

"&" ist offensichtlich schon sehr hilfreich; bei Grafiken im Rechenblatt - ein Hauptgrund dafür überhaupt nicht einfach eine Komponente mehrfach zu verwenden - gibt es aber ein "WERT!"-Problem.
Nichts desto trotz, die Formelvielfalt gefällt mir, und ich experimentiere hier gerade mit Dingen, die ich für Excel nie angedacht hatte.

Gerald

Re: Wiederverwenden von Inhalten

#10141 On 1 April, 2011 14:03 Thomas Kaegi said,

Noch ein weiterer Hinweis:

Mit der Martin's Power Function "FormatAnwenden" können einem berechneten Text unterschiedliche Schriftvorlagen zugeordnet werden. Leider hat die Funktion einen Mangel: Entgegen der Dokumentation lassen sich mit ihr keine Absatzvorlagen zuweisen.

Gruss, Thomas