Re: RagTime pdf ungeeiget zum professionnellem Druck?

Ohne direkten Bezug zum geschilderten Fall: Ich bin inzwischen in Bezug
auf Software-Tests in Zeitschriften sehr, sehr vorsichtig geworden, vor
allem, wenn es dabei um "große" Programme geht (professionelle Programme
mit entsprechendem Funktionsumfang). Ich habe selbst in angesehenen
Fachzeitschriften einfach zu viel Müll gelesen, besonders, was
Layoutsoftware angeht. Da stehen Sachen, dass sich einem die Nackenhaare
kräuseln.
Genau genommen kann man von einem Redakteur ja auch nicht erwarten, dass
er innerhalb kürzester Zeit ihm vorher unbekannte Programme so
vollständig bedienen lernt, dass er wirklich fundierte Aussagen treffen
kann.
Wenn in diesem Fall bei den PDFs des Redakteurs etwas falsches
herauskam, dann ist die einzig fundierte Aussage, dass eben dieser
nichts besseres hinbekommen hat. Die Aussagekraft bezüglich der Software
ist ziemlich gering.

Gisela

Johan Crasemann wrote:
> Anlässlich eines Berichtes über RT 6 in der Zeitschrift MacUp
> tauchten Zweifel an der Qualität der pdf-Dateien auf, die RT
> schreibt. Grund der Kritik ist, dass RT pdfs grundsätzlich im
> RGB-Farbraum ausgibt, auch dann, wenn die Ursprungsdaten im
> CMYK-Farbraum vorliegen.
> Daraufhin hat sich im MacUp-Forum eine Diskussion dazu entwickelt.
>
>>http://www.macup.com/cgi-bin/forum/topic_show.pl?tid=62161<
>
>
> Mich würdfe jetzt interessieren, wie die RagTime-User das aus ihrer
> Erfahrung heraus sehen.
>
> Gruß
> Johan
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Hallo Johan,

>Anlässlich eines Berichtes über RT 6 in der Zeitschrift MacUp
>tauchten Zweifel an der Qualität der pdf-Dateien auf, die RT
>schreibt. Grund der Kritik ist, dass RT pdfs grundsätzlich im
>RGB-Farbraum ausgibt, auch dann, wenn die Ursprungsdaten im
>CMYK-Farbraum vorliegen.
>Daraufhin hat sich im MacUp-Forum eine Diskussion dazu entwickelt.
> >http://www.macup.com/cgi-bin/forum/topic_show.pl?tid=62161<
>
>Mich würdfe jetzt interessieren, wie die RagTime-User das aus ihrer
>Erfahrung heraus sehen.

was auch immer die MacUp-Leute getestet haben mögen, ich frage nicht weiter.
Ich werde mich auch nicht zu deren Qualifikation äußern.

Ebensowenig äußere ich mich zu der MACUp-Forums-Diskussion.

Ich habe unter MacOS X 10.4.7 auf Mac mini
(Intel) mit RagTime 6(1584) (finale Version) und Acorbat 7.0.8 gestestet.
Test: neues Dokument in RT erstellt, CMYK-Farbe
angelegt mit Werten 10-25-50-0, Rechteck erstellt und mit Farbe gefüllt

RT-Dokument ausgegeben über folgende Wege:
1. Drucken - Adobe PDF Drucker - PDF als
PostScript sichern => PostScript-Datei erstellt
2. Drucken - Adobe PDF Drucker - Drucken => PDF erstellt
3. PDF exportieren - Distiller - für späteres
Destillen sichern => PostScript-Datei erstellt
4. PDF exportieren - Distiller - sofort => PDF erstellt

In _ALLEN_ 4 Fällen habe ich ein einwandfreies
PDF mit den CMYK-Werten 10-25-50-0 erhalten
(gestestet iun Acrobat Pro mit Ausgabevorschau).

Fazit: RT schreibt ein absolut korrektes CMYK-PostScript raus.

Man muß halt wissen, was man tut.

Gruß
Stephan

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Den Artikel hab ich nicht gelesen, nur den Thread.

Ich fass erstmal kurz zusammen, was RagTime macht:

PDFs aus RagTime 6 werden immer über den Weg PostScript und destillieren
erzeugt. Destillieren erfolgt dabei über den Adobe Distiller oder
alternativ unter Windows über Ghostscript oder unter Mac OS über den im
System eingebauten Distiller (aka PSNormalizerFramework).

Farbmodell-Verhalten:
Das Farbmodell eines platzierten EPS-Bildes wird nie verändert: Enthält
das EPS RGB-Daten, bleibt das auch beim Export so, die CMYK-Daten
bleiben CMYK.

Beim EPS-Export wandelt RagTime für die übrigen Objekte in CMYK, falls
sie als Lab oder RGB vorliegen. Das gilt für eigene Objekte, aber auch
für platzierte TIFF-, JPEG- oder PNG-Bilder.

Beim PDF-Export wird nicht zu CMYK gewandelt. TIFFs und RagTime-Objekte
im CMYK-Modell bleiben CMYK, RGB-Objekte bleiben RGB. (Lab wird zu RGB.)

Wer ein CMYK-PDF braucht, sollte also im RagTime-Dokument bereits im
CMYK-Modell arbeiten.

Nun noch ein paar Kommentare zu dem Thread:
> Cleverprinting-Ratgeber schweigt sich zum Thema Ragtime aus, empfiehlt aber bei Programmen deren PDF-Qualitäten fragwürdig sind generell den Umweg über den Distiller (Postscript schreiben -> distillen)

Interessanter Vorschlag, vor allem an der ursprünglichen Frage vorbei.
Wenn ein Programm RGB-Daten schreibt, ändert der Weg über den Distiller
daran wenig.

> Ich habe bislang keinen Unterschied zwischen einem RagTime-pdf in CMYK und einem mit dem Destliller erzeugten pdf im gedruckten Dokument SEHEN können.Ich habe bislang keinen Unterschied zwischen einem RagTime-pdf in CMYK und einem mit dem Destliller erzeugten pdf im gedruckten Dokument SEHEN können.

Würde mich auch wundern: Die PostScript-Codes, die RagTime beim Export
und beim Weg über den Druckdialog erzeugt, unterscheiden sich nur bei
der Seitenformatierung. Der Rest ist gleich.

> Und genau das schreibt in der MACup anders. Dort wird behauptet dass RT6 immer im CMYK-Farbraum arbeitet, aber das PDF immer im RGB-Farbraum erstellt

Wie gesagt: Ich hab den Artikel nicht gelesen. Falls das da wirklich
steht: Siehe die Antwort von Stephan Will. Beide Teilbehauptungen sind
schlicht falsch.

> Bei Ragtime 6 gibt es schon bei der Definition der Farben im Programm eigenartige Probleme. Bereits die Definition der Farben gestaltet sich insofern schwierig, als das nach der Eingabe die Werte bei erneuten Überprüfen vom Programm geändert wurden.

Ich ahne, was passiert. Unter Mac OS kann man in RagTime den
Systemdialog benutzen, um eine Farbe zu definieren. Dieser in Cupertino
designte Dialog bietet auch dann eine CMYK-Tafel, wenn man eine
RGB-Farbe definiert. "bei erneuten Überprüfen vom Programm" geänderte
Farben hat das Programm aus Cupertino geändert, nicht RagTime (das
gerade eine RGB-Farbe festlegen sollte). Tipp: Benutzt den Dialog für
Farbvorlagen (dasselbe wie "globale Farben" in Illustrator), da kommt
der Systemdialog nicht vorbei.
(Dieses Verhalten des OS-X-Systemdialogs führt in dem Thread dann noch
zu rund zwei Seiten Missverständnissen.)

> Das ist sehr verständlich. RagTime geht, ich sagte es schon, in manchen Dingen sehr eigene Wege und es fehlt natürlich das Adobe-typische "Look & Feel".

Der Weg an der inkriminierten Stelle ist Apple Look'n-Feel ;-)

Hope this helps, die anscheinend widersprüchlichen Berichte in dem
Thread zusammenzubringen. Vielleicht überträgt ja jemand Teile davon in
diesen Thread zurück (hab wenig Lust, mich da anzumelden).

Gruß, Jürgen

Johan Crasemann wrote:
> Anlässlich eines Berichtes über RT 6 in der Zeitschrift MacUp
> tauchten Zweifel an der Qualität der pdf-Dateien auf, die RT
> schreibt. Grund der Kritik ist, dass RT pdfs grundsätzlich im
> RGB-Farbraum ausgibt, auch dann, wenn die Ursprungsdaten im
> CMYK-Farbraum vorliegen.
> Daraufhin hat sich im MacUp-Forum eine Diskussion dazu entwickelt.
>> http://www.macup.com/cgi-bin/forum/topic_show.pl?tid=62161<
>
> Mich würdfe jetzt interessieren, wie die RagTime-User das aus ihrer
> Erfahrung heraus sehen.
>
> Gruß
> Johan

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