Re: Hat Ragtime kein Vertrauen in Ragtime? Wie gut ist

Am 14.08.2006 um 15:39 schrieb John Doe:

> Nochmals vielen Dank für die außerordentlich umfassende Antwort. Du
> legst dich ja mächtig in Zeug für Ragtime.

Ein bisschen Engagement muss schon sein ;-)
Seit nun vielen Jahren erspare ich mir sehr erheblichen Aerger durch
die Nutzung dieser Software. Da ist das wohl das Mindeste ;-)

> Ob die Aussagen bzgl. der
> Stabilität so nachvollziehen kann, weiß ich allerdings noch nicht. Es
> gibt ja in den Foren 'ne Menge Meldungen von Dokumenten, die nicht
> mehr geöffnet werden können. Meine kurzen Ausflüge (RT 5.x und alle
> 6.beta) waren ebenfalls noch nicht so überzeugend: Beim Erforschen
> der Funktionen lief noch alles ganz gut, aber auch dann und wann gabs
> schonmal Abstürze. Beim Import via Clipboard von ca. 50 Seiten Text
> (keine Bilder, keine Tabellen) sind alle Versionen reproduzierbar
> abgestürzt.

Derartige Experimente mache ich -das muss ich gestehen- schon sehr
lange nicht mehr. Das hat allerdings sehr viel mit der leider mir
immer noch alltaeglich notwendigen Nutzung von MS Office zu tun: Da
gewoehnt man sich an, die Software bloss nicht zu "ueberfordern".
Was ich regelmaessig schaffe ist, RagTime irgendwie dazu zu bringen,
dass es sich anscheinend in einer Endlosschleife verhaengt und nicht
mehr reagiert und trotz mehrerer Minuten Wartezeit nicht wieder
ansprechbar wird. Ja, das passiert in der Tat. Bisher verlor ich
dabei jedoch noch keines meiner inzwischen wirklich mehreren tausend
Dokumente, und auch bei den Menschen, die ich mitbetreue, kam das
noch nicht vor, egal ob es sich um Publikationen, Gutachten oder
Diplomarbeiten etc. handelte.
Ganz grundsaetzlich: Ich nutze RagTime immer dann, wenn es mir am
Ende nur auf das Papier-Resultat ankommen wird. Immer dann, wenn
andere Endergebnisse ebenfalls erheblich sind, kommen (auch) andere
Werkzeuge in betracht. Und sobald ich viel mathematisch ausdruecken
muss, verwende ich TeX, inzwischen (seit RagTime 6) allerdings schon
zweimal mit dem Umweg, nur die Formeln zu TeXen und sie dann als pdf
einzubinden.

> Vielen Dank auch für die Antwort von Jens Adam, der mir den Grund der
> Tex-Nutzung für seine Handbücher etwas klarer gemacht hat. Etwas? Ja,
> leider nur »etwas«, weil die Antwort auch wieder die Grenzen der
> 850,-- Euro teuren Software aufzeigt.

Die Grenzen fuer RagTime sind fuer mich unter Anderem: Fehlende
EndNote- bzw. RefMan-Einbindung (also wird die gesamte Arbeit
zwangsweise in Word erstellt, vielleicht ganz zum Schluss noch in
RagTime gesetzt), fehlende Integration in Content-Management-Systeme
(das versuchten wir in kleinen Arbeitsgemeinschaften mit der
Filemaker-Anbindung zu kompensieren, das klappt ganz gut bis zu etwa
15 Mitarbeitern nach meiner Erfahrung, die diesbezueglich auch nicht
mehr ganz frisch ist). Schnelle Tabellen-"Skizzen" (Kalkulationen,
Charts dazu etc.) mache ich mit Excel bzw. Excel und DeltaGraph, als
"Schreibmaschine nehme ich immer noch Word 5.1a.
Wenn als Ergebnis jedoch _nur_ die Papierausgabe (bzw. die
druckverbindliche PDF-Ausgabe, im Gegensatz zum verschlagworteten,
verlinkten PDF-Dokument) zaehlt, auch wenn diese immer weiter waechst
oder sich wandelt und in verschiedenen Formen erscheinen soll, dann
waehle ich ab dem fruehestmoeglichen Zeitpunkt RagTime.

Gruss

Gottwalt
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