Re: Geldsammeln (!) - zur Versachlichung:

>Hallo liebe Foren- und Mailinglistenleser,
>
>RagTime wurde in der Tat von einigen Lehrern bisher gerne genutzt, 
>das sieht man auch an der immer noch vorhandenen Nachfrage nach den 
>Vorlagen der Medienwerkstatt Muehlacker undsoweiter.
>
>RagTime Privat konnte bisher mit gutem Gewissen und Gefuehl den 
>Schuelern fuer zuhause gegeben werden. Es ist doch nicht das Problem, 
>ob Lehrer sich fuer 99 EUR nun RagTime leisten oder nicht. Es ist 
>einfach die Frage: Koennen die Schueler das vorbereitete 
>Arbeitsmaterial zuhause weiterbearbeiten?
>
>Wer jetzt sagt: Na ja, 49 EUR sind ja auch nicht die Welt fuer eine 
>Schuelerlizenz, der hat recht. Aber es wird keine oder kaum eine 
>Schule genehmigen, da Klassensaetze fuer den Hausgebrauch der 
>Schueler zu beschaffen. Und man kann wirklich nicht von den Eltern 
>verlangen, dass jede Software, die irgendein Lehrer einsetzen 
>moechte, beschafft wird (mal ueberspitzt formuliert, aber so wird es 
>zuhause empfunden). Und das selbe Argument steht einer 
>Klassenraumlizenz entgegen: Die Schueler koennen das Programm nicht 
>mehr ohne weiteres zuhause nutzen. Word kann man (leider) 
>voraussetzen,

wer hat denn heute noch ein offiziell gekauftes
Word? Seit das Programm den Billig-Rechnern nicht
mehr beiliegt, benutzen doch die meisten alte
Versionen oder Raubkopien. Ich kenne nur einen,
der Word gekauft hat, und der hat einen Mac ....
Und so wird es auch mit RagTime gehen, egal ob
das Programm für Schüler 20,- oder 200,- kostet.

Meint der Ingo

>oder eben ersatzweise OpenOffice. RagTime sicher nicht.
>
>Gruss
>
>Gottwalt
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Re: Geldsammeln (!) - zur Versachlichung:

#5413 On 19 Juli, 2006 21:24 Gottwalt Thiersch said,

Hallo liebe Foren- und Mailinglistenleser,

RagTime wurde in der Tat von einigen Lehrern bisher gerne genutzt,
das sieht man auch an der immer noch vorhandenen Nachfrage nach den
Vorlagen der Medienwerkstatt Muehlacker undsoweiter.

RagTime Privat konnte bisher mit gutem Gewissen und Gefuehl den
Schuelern fuer zuhause gegeben werden. Es ist doch nicht das Problem,
ob Lehrer sich fuer 99 EUR nun RagTime leisten oder nicht. Es ist
einfach die Frage: Koennen die Schueler das vorbereitete
Arbeitsmaterial zuhause weiterbearbeiten?

Wer jetzt sagt: Na ja, 49 EUR sind ja auch nicht die Welt fuer eine
Schuelerlizenz, der hat recht. Aber es wird keine oder kaum eine
Schule genehmigen, da Klassensaetze fuer den Hausgebrauch der
Schueler zu beschaffen. Und man kann wirklich nicht von den Eltern
verlangen, dass jede Software, die irgendein Lehrer einsetzen
moechte, beschafft wird (mal ueberspitzt formuliert, aber so wird es
zuhause empfunden). Und das selbe Argument steht einer
Klassenraumlizenz entgegen: Die Schueler koennen das Programm nicht
mehr ohne weiteres zuhause nutzen. Word kann man (leider)
voraussetzen, oder eben ersatzweise OpenOffice. RagTime sicher nicht.

Gruss

Gottwalt
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Re: Geldsammeln (!) - zur Versachlichung:

#5414 On 20 Juli, 2006 01:18 Martin Berlin said,

Danke Ingo und auch Gottwalt,

zum Thema:

Der Abschied von einer RagTime 6 -privant-Version (ich hoffe ich hab
jetzt alle Bindestriche korrekt gestetzt;-)) bedeutet auch ein
Abschied von den Schulen (Schülern), denn da zählt eh nur (is "cool")
was Alle haben, und das ist eben mal nicht RagTime. Das hat durchaus
nichts mit Qualität zu tun. Die Kiddies haben nun Mal zu Hause das
komplette Office-Paket, inkl. PowerPoint und Access. Für die ist es
schon spannend, da ranzukommen (ja, das schreibt man so, wenn man
ohne das "zu" auch zusammen schreibt, Herr Lehrer Inginör), auch wenn
man es nicht braucht.

Darum meine Ansicht, dass (übrigens wünsche ich mit von Thomas gerne
eine Regel dafür, wann man "das" oder "dass" schreibt, denn den
Fehler hat er selbst schon gemacht, und der wird sehr häufig gemacht,
häufiger als mein Apostroph-Fehler;-)) eine kostenlose Version eine
sehr langfristige Investition ist und, dass RagTime ebent eine kurz-
bis mittelfristige ROI dringend braucht! -wer weiß denn schon, was
einem bei kostenlosen Sachen so entgeht;-)-

Gruß
Martin

>>Hallo liebe Foren- und Mailinglistenleser,
>>
>>RagTime wurde in der Tat von einigen Lehrern bisher gerne genutzt,
>>das sieht man auch an der immer noch vorhandenen Nachfrage nach den
>>Vorlagen der Medienwerkstatt Muehlacker undsoweiter.
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>>RagTime Privat konnte bisher mit gutem Gewissen und Gefuehl den
>>Schuelern fuer zuhause gegeben werden. Es ist doch nicht das Problem,
>>ob Lehrer sich fuer 99 EUR nun RagTime leisten oder nicht. Es ist
>>einfach die Frage: Koennen die Schueler das vorbereitete
>>Arbeitsmaterial zuhause weiterbearbeiten?
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>>Wer jetzt sagt: Na ja, 49 EUR sind ja auch nicht die Welt fuer eine
>>Schuelerlizenz, der hat recht. Aber es wird keine oder kaum eine
>>Schule genehmigen, da Klassensaetze fuer den Hausgebrauch der
>>Schueler zu beschaffen. Und man kann wirklich nicht von den Eltern
>>verlangen, dass jede Software, die irgendein Lehrer einsetzen
>>moechte, beschafft wird (mal ueberspitzt formuliert, aber so wird es
>>zuhause empfunden). Und das selbe Argument steht einer
>>Klassenraumlizenz entgegen: Die Schueler koennen das Programm nicht
>>mehr ohne weiteres zuhause nutzen. Word kann man (leider)
>>voraussetzen,
>
>wer hat denn heute noch ein offiziell gekauftes
>Word? Seit das Programm den Billig-Rechnern nicht
>mehr beiliegt, benutzen doch die meisten alte
>Versionen oder Raubkopien. Ich kenne nur einen,
>der Word gekauft hat, und der hat einen Mac ....
>Und so wird es auch mit RagTime gehen, egal ob
>das Programm für Schüler 20,- oder 200,- kostet.
>
>Meint der Ingo
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>>oder eben ersatzweise OpenOffice. RagTime sicher nicht.
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Re: Geldsammeln (!) - zur Versachlichung:

#5416 On 20 Juli, 2006 01:53 Martin Berlin said,

Sorry, hab noch was vergessen:

Mit Vista und DRM wird natürlich Alles anders;-)

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Re: Geldsammeln (!) - zur Versachlichung:

#5417 On 20 Juli, 2006 09:42 Gottwalt Thiersch said,

Am 19.07.2006 um 22:38 schrieb Ingo Schulz:

> wer hat denn heute noch ein offiziell gekauftes
> Word?

Das ist nicht die Fragestellung. "Man" kann als Lehrer und als
Schulbuchverlag voraussetzen, dass Schueler Word-Dokumente nutzen
koennen. Egal ob mit OpenOffice oder mit Word. Ebensolches gilt fuer
Excel.

> Seit das Programm den Billig-Rechnern nicht
> mehr beiliegt, benutzen doch die meisten alte
> Versionen oder Raubkopien.

Halte ich fuer ein Vorurteil. Der netten "MS Works Suite" liegt in
aller Regel Word XP und Works bei. Also wenigstens ein offizielles Word.

> Ich kenne nur einen,
> der Word gekauft hat, und der hat einen Mac ....
> Und so wird es auch mit RagTime gehen, egal ob
> das Programm für Schüler 20,- oder 200,- kostet.

So ganz hast Du den Zusammenhang anscheinend nicht begriffen?
Ich versuche es nochmal:
Ein Lehrer arbeitet fuer seine Unterrichtsmaterialien mit RagTime.
Dabei nutzt er die vielen schoenen Vorlagen der Medienwerkstatt und
baut sich selbst viele nette eigene Vorlagen dazu. So lernt er
RagTime immer weiter kennen und kommt irgendwann auf die Idee, das
auch seinen Kollegen zu zeigen und zur Nutzung vorzuschlagen. Am Ende
hat man dann im Kollegium vielleicht fuenf ueberzeugte RagTime-
Nutzer, und diese schlagen vor, dass man eine Klassenraumlizenz
kauft, damit auch im Computerraum die vielen Moeglichkeiten von
RagTime genutzt werden koennen, die Lehrer dort mit zuhause
erstellten Vorlagen arbeiten koennen etc.
Die Kollegen lassen sich das zeigen und sind einigermassen
beeindruckt, und dann kommt die Frage: Wie koennen die Schueler diese
so erworbenen Faehigkeiten weiternutzen? Gibt es eine Moeglichkeit,
dass die Schueler RagTime auch zuhause nutzen? In den letzten drei
Jahren konnte man sagen: Ja, es gibt RagTime Privat, das duerfen
Schueler ganz offiziell zuhause installieren und nutzen, und das ist
kostenlos.
Jetzt muss man sagen: Es gibt eine Schueler- und Studentenversion,
die man sich jedes Jahr mit einer neuen Schulbesuchsbestaetigung
freischalten lassen muss, und die kostet 49 EUR je Benutzer.
Kannst Du Dir die Konsequenz daraus wirklich nicht vorstellen?

Als ich vor vier oder vor drei Jahren bei Lehrertagungen und
Fortbildungen fuer RagTime warb, wurde ich immer muede belaechelt.
Mit der Zeit wuchs das Interesse. So etwa seit einem Jahr traf ich
immer wieder Lehrer, die tatsaechlich begonnen hatten, damit zu
arbeiten, und mehr und mehr begeistert waren. Und jetzt faellt die
Privat-Version weg.

Ich verstehe voellig, dass man den finanziellen Background braucht
fuer solch eine Zukunftsinvestition, und dass die RagTime-Entwickler
irgendwie ueberleben muessen. Das ist mir alles klar. Aber nun, wo
langsam RagTime Privat wirkt, ist es nicht wirklich hilfreich, dass
es eingestellt wird. Zumindest in diesem Nischenmarkt, der aber nach
eigener Aussage der RagTime-Entwickler fuer sie gar nicht unwichtig
ist. Wie waere es z. B., wenn Schulen, die eine Klassenraumlizenz
erwerben, den Schuelern "Hausaufgabenlizenzen" kostenlos geben
duerften? Meinetwegen immer befristet lauffaehig fuer ein Jahr ...

Gruss

Gottwalt
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Re: Geldsammeln (!) - zur Versachlichung:

#5423 On 21 Juli, 2006 00:57 Appletiser said,

Hallo Forum.

Dazu möchte ich folgende Überlegungen beisteuern.

Das z.B. Word überhaupt so verbreitet ist, liegt doch ganz eindeutig
daran, dass alle Welt Word immer "umsonst" nutzen konnte, bzw. die
Software über M$-Knebelverträge immer mit dabei war. Und so hat sich
leider im Laufe der Zeit dieser Quasi-Standard etabliert. Genau wie
Ingo schreibt - niemand außer ein paar Überkorrekte kaufen sich das M
$ Office-Paket sondern man bekommt es schon irgendwie. Und da wette
ich glatt meinen Allerwertesten drauf, M$ wird einen Teufel tun
ernsthaft etwas gegen Raubkopien zu tun. Die Drohgebärden dienen
lediglich zur Beruhigung des Gewissens und sind blosses Alibigehabe.
Würden sie das Office so verschlüsseln, dass es nicht mehr kopierbar
wäre und somit die User gezwungen wären Geld auszugeben würde die
Anwenderbasis ganz schnell wegbrechen zugunsten von OpenOffice, weil
Umgang durchaus als vertraut bezeichnet werden kann - sprich man
braucht dann nicht neues lernen und alle bleibt beim Alten. Also bei
aller Liebe, M$ wird also unter der Ladentheke selbst daran
interessiert sein, dass das Office-Paket unfreiwillig freiwillig
bezogen werden kann.

Jetzt könnte man ja sagen, dass sind alles nur private Anwender, dass
ist doch egal, da verdient man ja nichts.
Falsch, denn die privaten Anwender sind die Arbeiter und Angestellten
in irgendwelchen Firmen. Gelingt es einem also in der Masse ein
anderes Programm zu etablieren so kippen auch auf der anderen Seite
die Marktanteile im Business weg - nur eben Zeitverzögert.
Genau diese eigentlich Rolle rückwärts und das zeigt doch auch die
Historie, entscheidet über die verwendete Software in den Firmen.
Nicht etwa die "professionellen" Arbeitgeber entscheiden welches die
geeignetste Software ist, sondern über den Druck der breiten
Anwenderbasis wird die Software in die Arbeitsstellen getragen und
bleiben darüber auch dort etabliert. Es ist doch wirklich nicht so,
dass sich sagen wir mal die IT-Abteilung eines Mittelständischen
Unternehmens die Mühe macht, sich auf dem Markt nach
wirtschaftlicheren und effektiveren Software-Lösungen umzuschauen.
Erst recht nicht für Standardanwendungen.
Jeder dumpfbackige Marketing-Futzi liebt sein Powerpoint.

Noch ein kleines Beispiel aus meiner Firma. Dort wurden zuerst die
Kataloge mit Ragtime erstellt. Anfang, Mitte der 90er wurde dann
umgestellt auf Framemaker (nun, dank Adobe auch dem Tode geweiht).

D.h. Ragtime hatte schon eine gewisse Bedeutung gehabt, hat aber
weder mit der aggressiven Programmverteilung von M$ mithalten können
noch mit der Konkurrenz aus dem Bereich des Business-Publishing. In
dieser Situation entschloss man sich "Ragtime privat" anzubieten und
auch die Windows-Plattform mit zu bedienen.
Marketing-strategisch der einzig richtig Schritt zu dem Zeitpunkt m
nicht ganz in die Bedeutungslosigkeit abzurutschen.
Zur Erinnerung - leider kränkelte der Mac-Markt zu diesem Zeitpunkt
eben auch gewaltig und Ragtime war so ziemlich abhängig davon betroffen.

Was will ich damit sagen?
Wenn man also wirklich mittel- bis langfristig einigermaßen wieder
Fuss im Industrial-Business fassen möchte und dann auch Geld
verdienen kann geht das zu einem erheblichen Teil nur über die Privat-
Anwender und der dortigen Etablierung. Und weiter runter gebrochen
geht es nur über die kommenden Generationen und sprich da sind wir
wieder in der Schule sprich in der Ausbildung und den Lehrern. Oder
glaubt ihr wirklich, dass eine kleiner Unternehmer, selber in den
50er Jahren, sich noch mit einem anderen Programm beschäftigt? Der
ist froh, wenn er aus seinem Bekanntenkreis eine Einführung am PC
bekommen hat und dann mit der Standard-Arial-Times New Roman-brech-
würg-Schriftart etwas eintippern kann. Und ehrlich gesagt, das reicht
ihm vielleicht auch. Und die größeren Unternehmen lassen sich
individuelle Software-Lösungen maßschneidern (CMS, CRM, etc.) Und
selbst wenn, wenn den 5 verkauften Lizenzen läßt sich auch nicht
komfortabel leben.

Wie andere Vorredner schon erwähnt haben ist es sehr traurig, dass es
nun nicht mehr die Möglichkeit gibt das Programm auf breiter Basis zu
verbreiten. Und ich unterstelle jetzt mal allen hier anwesenden
Forumsteilnehmern/-innen, dass sie ein wenig mit dem Herzen an
Ragtime hängen und auch bereit sind Partei dafür zu ergreifen. Und
das ist schon eine Basis, die man eigentlich als Glücksfall
bezeichnen kann und um die man Ragtime beneiden darf. Andersrum
Ragtime aber auch dankbar sein sollte, solch eine Community zu haben.
Ich glaube nicht, dass die Anwender von M$ so engagiert und überzeugt
sind. Ich meine den hohen Grad der Identifizierung zeigt doch allein
schon dieser Thread.

Aus all den genannten Gründen halte ich das 49,- € Modell nicht für
sinnvoll. Erst recht nicht, wenn ich dann nach Abschluss meiner
schulischen Laufbahn mit nichts da stehe. Da schießt man sich
eigentlich doppelt mit ins Knie.
Zuerst verdient man an den 49,- € eigentlich nicht wirklich was und
man kann doch nicht allen Ernstes glauben, dass jemand der
wahrscheinlich danach weiter nur privat unterwegs ist, bereit wäre
dann den vollen Preis zu bezahlen.
Sprich er/sie sich also jetzt schon sagt muss, dass er/sie damit
seine 49,- EUR aus dem Fenster schmeißen würde und zusätzlich sich
umsonst in ein Programm eingearbeitet hätte.
Sorry, aber dass Modell erstickt die Benutzung schon im Keim, da man
dem normalen Anwender ein Programm ohne Perspektive anbietet - ih
ndanach evtl. sogar in die illegale Lizenzbeschaffung treibt.

Man Vorschlag wäre die Lizenz zu einem Preis von max. 150,- EUR für
private Anwender zu verkaufen.
Ohne Wenn und Aber.
Zur Kontrolle müsste halt eine Zwangsregistrierung unumgänglich sein
und es gibt keinen verbilligten Upgradepreis bei einem Hauptupdate,
z.B. Versionsprung 6 auf 7. Dass heißt dann wären wieder 150,- EUR
fällig.

Um dem Problem der kostenfreien Verteilung für Schüler entgegen zu
kommen. Könnten Lehrer (entsprechend ausgewiesen natürlich)
sogenannte freie Klassenlizenz beziehen und an die Schüler verteilen.
Die Lizenz läuft jeweils nur eine Schuljahr und muss immer wieder
freigeschaltet werden.

Wer aber als Schüler so die Vorzüge von Ragtime schätzen gelernt hat
ist dann später als Privatanwender durchaus bereit die Software für
einen erschwinglichen Preis zu erstehen. Und ich sehe da die
Schmerzgrenze wie gesagt bei 150,- EUR.

Ich bin davon überzeugt je humaner die Preisgestaltung wird desto
mehr ehrliche Lizenzen werden erworben und damit wird im
Umkehrschluss der gleiche wenn nicht gar mehr Umsatz, sprich Gewinn
erzielt.
Es bedarf hier nur etwas mehr Mut.

Für den professionellen Einsatz kann das Lizenzmodell so bleiben wie
es ist.

Wobei ich hier leider noch mal anmerken muss, dass ich für den Preis
einfach bestimmte Dinge wie Protokollfunktionen (mehrere
Rückschritte) oder auch einen komfortableren Formeleditor
(eingefärbte Klammern oder eine wie auch immer geartete Syntax-
Ansicht) erwarte. Wir reden hier von einer Software die ca. 1500,- DM
kosten soll !
Da kann man bestimmte Standards einfach erwarten. Erst recht dann als
professioneller Anwender.
Sorry, wenn ich mich da immer wiederhole - aber es sind mit absoluter
Sicherheit die K.O. Kriterien für potenzielle Switcher, die genau
diese Funktionen kennen und nicht missen möchten.
Das ist leider immer wieder meine persönliche Erfahrung gewesen.

Mal nur so würde mich mal an dieser Stelle interessieren, wie die
offizielle Verteilung erworbener Lizenzen zischen Mac und der Win-
Version aussieht.
Hat sich die Windows-Version als profitabel heraus gestellt?
Ist der Anteil an lizensierten Installationen sogar höher als der Mac-
Anteil?

Vielleicht ist man ja seitens des Herstellers dazu bereit etwas
Auskunft zu geben!?

Ich kenne Ragtime seit der Version 3 und fand es einfach nur geil und
zur damaligen Zeit war es sicherlich das Innovativste und schnellste
Programm seiner Art. Ich möchte als Privatanwender dieses kleine
feine Stück Software und das damit verbundene Charisma eigentlich
nicht missen. ich sehe aber auch die Entwicklungen von anderen
Anbietern als teilweise ebenbürtig, wenn nicht gar besser an. Und für
mich ist das derzeitige Lizenzmodell ein absolutes
Ausschlusskriterium für weitere Zeitinvestitionen in Ragtime. Das tut
mir wirklich weh, aber ich möchte ein ehrlicher Anwender bleiben und
habe keine Lust mit geklauten Lizenznummern zu kalkulieren.

Ich denke Ragtime wird es merken, ob die getroffene Entscheidung die
richtige war. Angebote und Nachfrage bestimmen schließlich den Markt.
Und mir ist das angeboten Preis-Leitungsverhältnis als ehrlicher
Privatanwender zu unattraktiv.

Sicherlich ist dann das Argument, dass man ja weiter RT 5.x benutzen
kann - aber da muss ich da doch deutlich sagen, dass RT 5 so einige
Bugs aufweist und RT 6 im Grunde genommen nur ein ordentliches
Wartungsupdate ist und ein paar Features spendiert bekommen hat
(Transparenzen, etc.) die aber wo anders schon lange Usus sind.
Sorry, dass ich hier aus meiner persönlichen Sichtweise keine
Beweihräucherung vernehmen kann.

Lange Rede kurzer Sinn - ich hoffe, dass man sich bei Ragtime noch
mal Gedanken über das Lizenzmodell macht.

Mit freundlichen Grüßen,
Appletiser.

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Re: Geldsammeln (!) - zur Versachlichung:

#5425 On 21 Juli, 2006 16:43 "Jörg Grabenstein" said,

Am 19.07.2006 um 22:24 schrieb Gottwalt Thiersch:

> RagTime wurde in der Tat von einigen Lehrern bisher gerne genutzt,
> das sieht man auch an der immer noch vorhandenen Nachfrage nach den
> Vorlagen der Medienwerkstatt Muehlacker undsoweiter.
>

Zu dieser Gruppe zähle ich mich auch...

> RagTime Privat konnte bisher mit gutem Gewissen und Gefuehl den
> Schuelern fuer zuhause gegeben werden. Es ist doch nicht das Problem,
> ob Lehrer sich fuer 99 EUR nun RagTime leisten oder nicht. Es ist
> einfach die Frage: Koennen die Schueler das vorbereitete
> Arbeitsmaterial zuhause weiterbearbeiten?

Nun, ich habe mir die EDU-Version für 99 EUR bestellt. Schade ist
jedoch, dass die Schülerinnen und Schüler das Programm nicht legal zu
Hause benutzen können.

Die Privat-Version steht auf der Homepage von RagTime ja auch nicht
mehr zur Verfügung.

Und aus meiner Einschätzung wird _kein einziger Schüler_ und bei der
momentanen Finanzlage der Schulen auch keine einzige Schule es sich
leisten können, Klassensätze oder gar eine Campuslizenz kaufen
können. Nur mal so zum Hinweis: An meiner Schule (Gymnasium BW mit
1100 Schülerinnen und Schülern) habe ich für die Physik-Abteilung pro
Jahr gerade mal 1300 EUR zur Verfügung, um neue Geräte oder
Materialien zu kaufen. Geht z.B. eine Elektronenröhre oder ein Demo-
Multimeter kaputt, dann ist der Jahresetat nahezu futsch!

>
> Wer jetzt sagt: Na ja, 49 EUR sind ja auch nicht die Welt fuer eine
> Schuelerlizenz, der hat recht. Aber es wird keine oder kaum eine
> Schule genehmigen, da Klassensaetze fuer den Hausgebrauch der
> Schueler zu beschaffen. Und man kann wirklich nicht von den Eltern
> verlangen, dass jede Software, die irgendein Lehrer einsetzen
> moechte, beschafft wird (mal ueberspitzt formuliert, aber so wird es
> zuhause empfunden). Und das selbe Argument steht einer
> Klassenraumlizenz entgegen: Die Schueler koennen das Programm nicht
> mehr ohne weiteres zuhause nutzen. Word kann man (leider)
> voraussetzen, oder eben ersatzweise OpenOffice. RagTime sicher nicht.

Wir brennen jedes Jahr allen 150 neu eingeschulten Fünftklässlern
eine CD mit OpenOffice und weiterer lizenzfreier Software, die im
Unterricht eingesetzt werden kann, um die Schüler von Anfang an fan
die lizenzfreie Software zu sensibilisieren. Kaum einer würde sich
sonst OpenOffice installieren, schließlich hat der Nachbar ja
irgendwoher eine MS-Office CD...

So sieht die Realität aus!

Gruß Jörg

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Re: Geldsammeln (!) - zur Versachlichung:

#5426 On 21 Juli, 2006 17:26 Stephan Will said,

Hallo,

>Wir brennen jedes Jahr allen 150 neu eingeschulten Fünftklässlern
>eine CD mit OpenOffice und weiterer lizenzfreier Software, die im
>Unterricht eingesetzt werden kann, um die Schüler von Anfang an fan
>die lizenzfreie Software zu sensibilisieren. Kaum einer würde sich
>sonst OpenOffice installieren, schließlich hat der Nachbar ja
>irgendwoher eine MS-Office CD...

Ich hoffe, Ihr gebt den Kindern auch gleich einen
Zettel mit, auf dem erklärt wird, was Mein und
Dein ist und was das für das tägliche Leben bedeutet.
So könntet Ihr den Kindern auch gleich
beibringen, daß Software/Musik klauen kein
Kavaliersdelikt ist und wofür Urheberechte gut sind.

>So sieht die Realität aus!

Ist das Deine Kapitulationserklärung?

Haben eigentlich wirklich _alle_ Lehrer
kapituliert und gehen davon aus, daß jedes Kind
Software klaut bzw. deren Eltern das zulassen??

Gruß
Stephan

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Re: Geldsammeln (!) - zur Versachlichung:

#5427 On 21 Juli, 2006 17:46 "Jörg Grabenstein" said,

Am 21.07.2006 um 18:26 schrieb Stephan Will:

> Haben eigentlich wirklich _alle_ Lehrer
> kapituliert und gehen davon aus, daß jedes Kind
> Software klaut bzw. deren Eltern das zulassen??

Wenn ich kapituliert hätte, dann würde ich kaum 150 CDs mit
lizenzfreier Software brennen und verteilen...

Aber meine bisherige Erfahrung zeigt, dass bei viele Kindern und
Jugendlichen bezüglich Raubkopien und lizenzierter Software die
Hemmschwelle recht niedrig liegt. Natürlich informieren wir auch bei
Elternabenden über die Problematik, dass in der Schule grundsätzlich
nur lizenzierte bzw. lizenzfreie Software zum Einsatz kommen darf..
Dort kommt dann manchaml der Vorschlag, man könne doch Software X
oder Programm Y im Unterricht einsetzen. Auf die Nachfrage, was denn
die Lizenz kosten würden, hab ich schon häufiger die Antwort
erhalten, das könne man doch einfach so installieren...

Es liegt mir fern, alle Kinder zu Softwarepiraten unter
Mitwissenschaft der Eltern abstempeln. Ich habe auch andere Fälle
erlebt.
Beispielsweise hat ein Schüler unserer Schule eine recht erfolgreiche
kleine Donationware porgrammiert, über die er im Laufe der Zeit einen
vierstelligen Betrag verdient hat. Von dem Geld hat er sich u.a. eine
MS-Office-SSL-Version gekauft. Er hat kapiert, dass Programmierer nur
dann überleben können, wenn die Leute auch einen angemessenen Betrag
für die Software bezahlen. Im übrigen hat er auch schon vorher MS-
Office auf seinem PC benutzt, allerdings ohne Lizenz... ;-)

Ich denke auch, dass viele der jetzigen Schülerinnen und Schüler
später auch Software kaufen werden. Diese Entwicklung habe ich selbst
auch durchlebt.

Ich war jung und brauchte das Geld...
... für andere Dinge!

Umso wichtiger allerdings ist, dass die Problematik rechtzeitig in
die Köpfe der Kinder und Jugendlichen, aber auch der Eltern
hineingetragen wird. Und dabei habe ich keineswegs kapituliert!

Aber ich mache mir keine Illusionen, was die Nutzung von lizenzierter
Software, Musik oder Videos auf PCs von manchen Kindern und
Jugendlichen angeht...

Gruß Jörg

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Re: Geldsammeln (!) - zur Versachlichung:

#5428 On 21 Juli, 2006 17:35 Hans Georg Britz-Mauch said,

Hallo Stephan!
Am 21.07.2006 um 18:26 schrieb Stephan Will:

> Ist das Deine Kapitulationserklärung?
>
> Haben eigentlich wirklich _alle_ Lehrer
> kapituliert und gehen davon aus, daß jedes Kind
> Software klaut bzw. deren Eltern das zulassen??
Ich sehe das überhaupt nicht als eine Kapitulationserklärung. Das ist
doch eine tolle Sache, dass die Schule den Schülern eine CD gibt, auf
der die Software drauf ist, die sie benötigen und dass auch nur
lizenzfreie Programme eingesetzt werden. Ich finde das besser, als
MSOffice zu verwenden, und den Schülern zu sagen: "Besorgt euch das."
Denn genau dann werden die Raubkopien notwendig. Auch ich hätte ein
schlechtes Gewissen, die Verwendung eines Programms zu verlangen, das
kostenpflichtig ist, zumal das auf Grund der Lehrmittelfreiheit gar
nicht zulässig.

Ich war schon auf externen Lehrerfortbildungen, da haben IBM-
Mitarbeiter, die für diese Reihen angestellt wurden, Lizenznummern an
die Tafel geschrieben, inklusive Link zum Downloaden. Da lobe ich mir
Leute, die sich die Mühe machen Schülern eine saubere mit
lizenzfreier Software bestückte CD mitzugeben.

Grüße
Hansjörg
(auch Lehrer)

--- StripMime Report -- processed MIME parts ---
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text/plain (text body -- kept)
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Re: Geldsammeln (!) - zur Versachlichung:

#5429 On 21 Juli, 2006 18:57 Stephan Will said,

Hallo Jörg,

> > Haben eigentlich wirklich _alle_ Lehrer
> > kapituliert und gehen davon aus, daß jedes Kind
> > Software klaut bzw. deren Eltern das zulassen??
>
>Wenn ich kapituliert hätte, dann würde ich kaum 150 CDs mit
>lizenzfreier Software brennen und verteilen...
>
>Aber meine bisherige Erfahrung zeigt, dass bei viele Kindern und
>Jugendlichen bezüglich Raubkopien und lizenzierter Software die
>Hemmschwelle recht niedrig liegt. Natürlich informieren wir auch bei
>Elternabenden über die Problematik, dass in der Schule grundsätzlich
>nur lizenzierte bzw. lizenzfreie Software zum Einsatz kommen darf..
>Dort kommt dann manchaml der Vorschlag, man könne doch Software X
>oder Programm Y im Unterricht einsetzen. Auf die Nachfrage, was denn
>die Lizenz kosten würden, hab ich schon häufiger die Antwort
>erhalten, das könne man doch einfach so installieren...
>
>Es liegt mir fern, alle Kinder zu Softwarepiraten unter
>Mitwissenschaft der Eltern abstempeln. Ich habe auch andere Fälle
>erlebt.
>Beispielsweise hat ein Schüler unserer Schule eine recht erfolgreiche
>kleine Donationware porgrammiert, über die er im Laufe der Zeit einen
>vierstelligen Betrag verdient hat. Von dem Geld hat er sich u.a. eine
>MS-Office-SSL-Version gekauft. Er hat kapiert, dass Programmierer nur
>dann überleben können, wenn die Leute auch einen angemessenen Betrag
>für die Software bezahlen. Im übrigen hat er auch schon vorher MS-
>Office auf seinem PC benutzt, allerdings ohne Lizenz... ;-)
>
>Ich denke auch, dass viele der jetzigen Schülerinnen und Schüler
>später auch Software kaufen werden. Diese Entwicklung habe ich selbst
>auch durchlebt.
>
>Ich war jung und brauchte das Geld...
>... für andere Dinge!
>
>Umso wichtiger allerdings ist, dass die Problematik rechtzeitig in
>die Köpfe der Kinder und Jugendlichen, aber auch der Eltern
>hineingetragen wird. Und dabei habe ich keineswegs kapituliert!
>
>Aber ich mache mir keine Illusionen, was die Nutzung von lizenzierter
>Software, Musik oder Videos auf PCs von manchen Kindern und
>Jugendlichen angeht...

also ist noch nicht alles verloren.
Freut mich zu hören.
Ich wünsche Dir alle Kraft zum Durchhalten!!!

Gruß
Stephan

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Re: Geldsammeln (!) - zur Versachlichung:

#5430 On 21 Juli, 2006 18:54 Stephan Will said,

Hallo Hansjörg,

> > Ist das Deine Kapitulationserklärung?

wenn zitieren, bitte vollständig.
Zu diesem Satz gehört ">So sieht die Realität aus!" als vorherige Zeile dazu.
Denn nur darauf bezieht sich meine Frage.
Und dieser Satz ">So sieht die Realität aus!"
hört sich für mich an, als würde Jörg damit
ausdrücken wollen: "Ist doch eh alles egal und es
lohnt sich nicht, dagegen an zugehen. Die Realität ist stärker."
Dies wäre - in meinen Augen - eine Bankrotterklärung.

> > Haben eigentlich wirklich _alle_ Lehrer
> > kapituliert und gehen davon aus, daß jedes Kind
> > Software klaut bzw. deren Eltern das zulassen??
>Ich sehe das überhaupt nicht als eine Kapitulationserklärung.

Als was denn sonst?
Denn der nachfolgende Text ist zwar richtig, hat
mit meiner gestellten Frage aber wenig zu tun.

>Das ist
>doch eine tolle Sache, dass die Schule den Schülern eine CD gibt, auf
>der die Software drauf ist, die sie benötigen und dass auch nur
>lizenzfreie Programme eingesetzt werden. Ich finde das besser, als
>MSOffice zu verwenden, und den Schülern zu sagen: "Besorgt euch das."
>Denn genau dann werden die Raubkopien notwendig.

Wieso werden da Raubkopien notwendig??
Entweder sind die Eltern in der Lage, die
notwendige Schülerlizenz zu kaufen (MS Office ca.
160 EUR) oder es wird - meines Wissens nach - vom
Sozialamt entweder ein Zuschuß geleistet oder komplett bezahlt, wenn nötig.
Also, wieso werden da Raubkopien notwendig??

>Auch ich hätte ein
>schlechtes Gewissen, die Verwendung eines Programms zu verlangen, das
>kostenpflichtig ist, zumal das auf Grund der Lehrmittelfreiheit gar
>nicht zulässig.

Wieso nicht zulässig?
Schulbücher müssen doch auch inzwischen bezahlt werden, oder?

>Ich war schon auf externen Lehrerfortbildungen, da haben IBM-
>Mitarbeiter, die für diese Reihen angestellt wurden, Lizenznummern an
>die Tafel geschrieben, inklusive Link zum Downloaden. Da lobe ich mir
>Leute, die sich die Mühe machen Schülern eine saubere mit
>lizenzfreier Software bestückte CD mitzugeben.

Diese Software ist _NICHT_ lizenzfrei, wie kommst Du darauf?!?
Die Software ist bestenfalls lizenz_kosten_frei.

OpenOffice und die meisten anderen kostenfreien
Programme stehen selbstverständlich unter einer Lizenz, nämlich der GPL.
Oder unter einem ähnlichen Lizenzmodell.

Wenn nichtmal die Lehrer wissen, wie das
funktioniert. Wie wollt Ihr das den Schülern vermitteln??
Oder kommt hier eine "Ist doch schnurz"-Philosophie durch?

Gruß
Stephan

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Re: Geldsammeln (!) - zur Versachlichung:

#5431 On 21 Juli, 2006 19:20 Holger Schulz said,

Am 2006-07-19 um 22:24 schrieb Gottwalt Thiersch:

> Word kann man (leider)
> voraussetzen, oder eben ersatzweise OpenOffice.

Voraussetzen kann man viel. Ich halte es aber für angebracht, sich an
der Realität zu orientieren. Dann aber kann man noch nicht einmal
voraussetzen, das jeder Schüler einen Computer zur Verfügung hat.

By the way: welche Word-Version kann man denn so problemlos
voraussetzen?

hs

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Re: Geldsammeln (!) - zur Versachlichung:

#5432 On 21 Juli, 2006 21:30 Gottwalt Thiersch said,

Am 21.07.2006 um 20:20 schrieb Holger Schulz:

>
> Am 2006-07-19 um 22:24 schrieb Gottwalt Thiersch:
>
>> Word kann man (leider)
>> voraussetzen, oder eben ersatzweise OpenOffice.
>
>
> Voraussetzen kann man viel. Ich halte es aber für angebracht, sich an
> der Realität zu orientieren. Dann aber kann man noch nicht einmal
> voraussetzen, das jeder Schüler einen Computer zur Verfügung hat.
>
> By the way: welche Word-Version kann man denn so problemlos
> voraussetzen?

Korrekt und vollstaendig formuliert wuerde es heissen: Heutzutage
_wird_ vorausgesetzt, dass .doc-Dokumente von Schuelern genutzt
werden koennen, z. B. durch die Schulbuchverlage, die so ihre
Vorlagen verteilen, oder durch Bildungseinrichtungen, die dies
ebenfalls tun.

Natuerlich kann man eigentlich einen Computer nicht in jedem Haushalt
voraussetzen. In der 10. Klasse Gymnasium werden jedenfalls hier
jedoch eben auf diesem Wege Aufgaben gestellt. Wer dann keinen
Zugriff auf einen Computer zuhause hat, macht das in der
Buecherhalle, der Schuelerbibliothek oder bei Freunden. Und immer
wird vorausgesetzt. dass MS-Word-Dokumente genutzt werden koennen.

Gruss

Gottwalt

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Re: Geldsammeln (!) - zur Versachlichung:

#5433 On 22 Juli, 2006 09:00 Hans Georg Britz-Mauch said,

Hallo!
Am 21.07.2006 um 19:54 schrieb Stephan Will:

> Wieso werden da Raubkopien notwendig??
> Entweder sind die Eltern in der Lage, die
> notwendige Schülerlizenz zu kaufen (MS Office ca.
> 160 EUR) oder es wird - meines Wissens nach - vom
> Sozialamt entweder ein Zuschuß geleistet oder komplett bezahlt,
> wenn nötig.
> Also, wieso werden da Raubkopien notwendig??
Richtig, da habe ich mich in der Wortwahl vergriffen. Natürlich
werden die nicht notwendig, aber da geht´s dann los mit "das hat ja
der Nachbar Müller".
Also - bin deiner Meinung, sie werden dadurch nicht notwendig, die
bessere Sache ist für mich aber der Weg von Jörg. Dass das Sozialamt
bei Lehrmitteln zuschießt ist in Baden-Württemberg meines Wissens
nicht so, das ist alleine Sache der Schule. Und wenn die meint, dass
jeder Schüler auch MS Office, RagTime oder was anderes zu Hause
braucht, dann ist das ihre Sache, das zu ermöglichen und nicht das
Problem der Eltern oder des Sozialamtes. Ich würde mich auch
bedanken, wenn ich durch die Schule gezwungen werde 160 Euro
auszugeben für ein Programm, dass ich persönlich überhaupt nicht mag.

> Wieso nicht zulässig?
> Schulbücher müssen doch auch inzwischen bezahlt werden, oder?
Ja, aber von der Schule und nicht von den Eltern. Und die hat nicht
so viel Geld, dass sie den Schülern jeweils eine SSL-Lizenz kauft,
das habe ich zumindest noch nie irgendwo erlebt. Rest: siehe oben

> Diese Software ist _NICHT_ lizenzfrei, wie kommst Du darauf?!?
> Die Software ist bestenfalls lizenz_kosten_frei.
>
Danke für die Klarstellung, auch da habe ich nicht sauber formuliert.
Die Auswirkungen auf den Geldbeutel der Schüler und Eltern sind -
wenn ich das richtig verstehe - die selben, oder? Sie müssen nichts
bezahlen.

Aber schnurzpiepegal ist's mir nicht. Meine Software ist bezahlt, die
der Schule auch und den Eltern sage ich auch immer, wo sie die
Lernprogramme beziehen können und weshalb man so etwas bezahlen soll.
Aber das hat nichts mit der Realität zu tun. Sobald sich das jemand
kauft kommen eben fünf Raubkopien dazu. Aber ich glaube nicht, dass
das nur ein Problem der Lehrer, Schüler und Eltern ist.

Gruß
Hansjörg

--- StripMime Report -- processed MIME parts ---
multipart/alternative
text/plain (text body -- kept)
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Re: Geldsammeln (!) - zur Versachlichung:

#5434 On 22 Juli, 2006 09:15 Gottwalt Thiersch said,

Am 21.07.2006 um 19:54 schrieb Stephan Will:

> Wieso werden da Raubkopien notwendig??
> Entweder sind die Eltern in der Lage, die
> notwendige Schülerlizenz zu kaufen (MS Office ca.
> 160 EUR) oder es wird - meines Wissens nach - vom
> Sozialamt entweder ein Zuschuß geleistet oder komplett bezahlt,
> wenn nötig.
> Also, wieso werden da Raubkopien notwendig??

Welches Sozialamt zahlt eine Software-Lizenz? Das ist ein
unmittelbares Lehrmittel, wenns fuer den Unterricht oder die
Unterrichtsvor- oder Nachbereitung notwendig ist. Was hat das
Sozialamt damit zu tun? Anders ist das z. B. bei den Sportutensilien
fuer z. B. Sport-Leistungskursler. Benoetigen Schueler da z. B.
spezielle Schuhe, um teilnehmen zu koennen, werden diese ggf. vom
Sozialamt ganz oder anteilig bezahlt.
Aber solche Selbstverstaendlichkeiten wie z. B. Musikinstrumente und
Musikunterricht zahlt das Sozialamt ebenfalls NICHT!

> Wieso nicht zulässig?
> Schulbücher müssen doch auch inzwischen bezahlt werden, oder?

In welchem Bundesland lebst Du?
Hier zahlen die Eltern einen Beitrag (irgendwas um die 28 EUR) pro
Schuljahr, von dem sie auf Antrag freigestellt werden koennen, ODER
sie verzichten auf Lehrmittelstellung durch die Schule und kaufen
alles selbst. Du kannst schlicht nicht erwarten, dass Eltern dreier
Kinder pro Kind pro Halbjahr einige hundert EUR in Lehrmittel
investieren, auch wenn das selbstverstaendlich wuenschenswert waere.

Gruss

Gottwalt

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Re: Geldsammeln (!) - zur Versachlichung:

#5435 On 22 Juli, 2006 11:27 Marty said,

Wenn ich mich erinnere gibt bei Sozialamt gar nichts mehr an
Zuschüssen. Durch die Hartz-Reform ist da alles umgestellt worden.
Die Bezieher bekommen jetzt etwas mehr Geld, können aber nichts mehr
beantragen. Sie müssen halt sich was zusammensparen, wenn mal zB die
Waschmaschine kaputt ist. Glaube da kaum das sie dann das Geld für
Software ausgeben werden, besonders wenn man ja die auch so bekommen
kann.

M.H. aus F. am M.

Am 22.07.2006 um 10:15 schrieb Gottwalt Thiersch:

>
> Am 21.07.2006 um 19:54 schrieb Stephan Will:
>
>> Wieso werden da Raubkopien notwendig??
>> Entweder sind die Eltern in der Lage, die
>> notwendige Schülerlizenz zu kaufen (MS Office ca.
>> 160 EUR) oder es wird - meines Wissens nach - vom
>> Sozialamt entweder ein Zuschuß geleistet oder komplett bezahlt,
>> wenn nötig.
>> Also, wieso werden da Raubkopien notwendig??
>
> Welches Sozialamt zahlt eine Software-Lizenz? Das ist ein
> unmittelbares Lehrmittel, wenns fuer den Unterricht oder die
> Unterrichtsvor- oder Nachbereitung notwendig ist. Was hat das
> Sozialamt damit zu tun? Anders ist das z. B. bei den Sportutensilien
> fuer z. B. Sport-Leistungskursler. Benoetigen Schueler da z. B.
> spezielle Schuhe, um teilnehmen zu koennen, werden diese ggf. vom
> Sozialamt ganz oder anteilig bezahlt.
> Aber solche Selbstverstaendlichkeiten wie z. B. Musikinstrumente und
> Musikunterricht zahlt das Sozialamt ebenfalls NICHT!
>
>> Wieso nicht zulässig?
>> Schulbücher müssen doch auch inzwischen bezahlt werden, oder?
>
> In welchem Bundesland lebst Du?
> Hier zahlen die Eltern einen Beitrag (irgendwas um die 28 EUR) pro
> Schuljahr, von dem sie auf Antrag freigestellt werden koennen, ODER
> sie verzichten auf Lehrmittelstellung durch die Schule und kaufen
> alles selbst. Du kannst schlicht nicht erwarten, dass Eltern dreier
> Kinder pro Kind pro Halbjahr einige hundert EUR in Lehrmittel
> investieren, auch wenn das selbstverstaendlich wuenschenswert waere.
>
> Gruss
>
> Gottwalt
>
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Re: Geldsammeln (!) - zur Versachlichung:

#5436 On 22 Juli, 2006 15:56 "Norbert R. Obst" said,

Hallo Ihr alle,

die Ihr an dieser Diskussion mitgemacht habt. Es scheint so, als wäre
RagTime in den Hintergrund geraten. Nun erfahre ich sogar im RagTime-
Forum die Neuigkeiten aus dem Sozialamt.
Ich bin der Ansicht, daß es langsam genug ist mit der
Auseinandersetzung "Geldsammeln". Oder hat etwa schon einer ein
Spendenkonto dazu eingerichtet?

Mit freundlichen Grüßen
Norbert R. O

Am 22.07.2006 um 12:27 schrieb Marty:

> Wenn ich mich erinnere gibt bei Sozialamt gar nichts mehr an
> Zuschüssen. Durch die Hartz-Reform ist da alles umgestellt worden.
> Die Bezieher bekommen jetzt etwas mehr Geld, können aber nichts mehr
> beantragen. Sie müssen halt sich was zusammensparen, wenn mal zB die
> Waschmaschine kaputt ist. Glaube da kaum das sie dann das Geld für
> Software ausgeben werden, besonders wenn man ja die auch so bekommen
> kann.
>
> M.H. aus F. am M.
>
>
> Am 22.07.2006 um 10:15 schrieb Gottwalt Thiersch:
>
>>
>> Am 21.07.2006 um 19:54 schrieb Stephan Will:
>>
>>> Wieso werden da Raubkopien notwendig??
>>> Entweder sind die Eltern in der Lage, die
>>> notwendige Schülerlizenz zu kaufen (MS Office ca.
>>> 160 EUR) oder es wird - meines Wissens nach - vom
>>> Sozialamt entweder ein Zuschuß geleistet oder komplett bezahlt,
>>> wenn nötig.
>>> Also, wieso werden da Raubkopien notwendig??
>>
>> Welches Sozialamt zahlt eine Software-Lizenz? Das ist ein
>> unmittelbares Lehrmittel, wenns fuer den Unterricht oder die
>> Unterrichtsvor- oder Nachbereitung notwendig ist. Was hat das
>> Sozialamt damit zu tun? Anders ist das z. B. bei den Sportutensilien
>> fuer z. B. Sport-Leistungskursler. Benoetigen Schueler da z. B.
>> spezielle Schuhe, um teilnehmen zu koennen, werden diese ggf. vom
>> Sozialamt ganz oder anteilig bezahlt.
>> Aber solche Selbstverstaendlichkeiten wie z. B. Musikinstrumente und
>> Musikunterricht zahlt das Sozialamt ebenfalls NICHT!
>>
>>> Wieso nicht zulässig?
>>> Schulbücher müssen doch auch inzwischen bezahlt werden, oder?
>>
>> In welchem Bundesland lebst Du?
>> Hier zahlen die Eltern einen Beitrag (irgendwas um die 28 EUR) pro
>> Schuljahr, von dem sie auf Antrag freigestellt werden koennen, ODER
>> sie verzichten auf Lehrmittelstellung durch die Schule und kaufen
>> alles selbst. Du kannst schlicht nicht erwarten, dass Eltern dreier
>> Kinder pro Kind pro Halbjahr einige hundert EUR in Lehrmittel
>> investieren, auch wenn das selbstverstaendlich wuenschenswert waere.
>>
>> Gruss
>>
>> Gottwalt
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Re: Geldsammeln (!) - zur Versachlichung:

#5444 On 23 Juli, 2006 08:49 Norbert Metzner said,

>... gehen davon aus, daß jedes Kind
>Software klaut bzw. deren Eltern das zulassen?

Dass Kinder grundsätzlich unbeschwerter vorgehen,
ist eine Sache. Dass Eltern und Lehrer sie auf
das Erwachsensein vorbereiten sollen, eine andere.

Dass aber Dritte, wenn die Umsätze sinken,
mangels unternehmerischer Kreativität Kinder
weltweit kriminalisieren möchten, hat nur noch
mit purer Geldgier zu tun.

Dass sich Staaten dafür einspannen lassen, gibt mehr als nur zu denken.

--
Mit freundlichen Grüssen

Norbert
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Re: Geldsammeln (!) - zur Versachlichung:

#5455 On 24 Juli, 2006 15:00 Juergen Schell said,

Zwei Vorteile von RagTime Privat sind völlig unbestritten: a) dass
Schulen legal den Schülern die Software für die Arbeit zu Hause geben
konnten (für Lehrer war das nie kostenlos mit der Lizenzbedingung
abgedeckt) und b) außerhalb der Schulen dasselbe für Unternehmen deren
Mitarbeiter zu Hause trainieren wollen.

Wenn einem dann der hundertste Händler erzählt: "Weshalb soll ich Eure
Software verkaufen, wenn der Kunde nachher ankommt und sagt, die gibt es
doch auch kostenlos", dann fängt man als Hersteller an, auch Nachteile
zu sehen. Selbst, wenn wir mit den illegalen Nutzungen von RagTime
Privat hätten leben können, das Projekt hat zunehmend den Vertriebskanal
beschädigt.

Den Kuchen zu essen und zu behalten ist nicht ganz einfach. Vorschläge,
wie man das Problem für Schulen reduziert, interessieren uns immer. Ein
paar Ideen haben wir selbst, aber zum Ausplaudern sind die noch nicht
reif genug. Wie auch immer, wir werden nur über Konzepte ernsthaft
nachdenken, die das Problem aus dem zweiten Absatz nicht reproduzieren.

Gruß, Jürgen

Jörg Grabenstein wrote:
> Am 21.07.2006 um 18:26 schrieb Stephan Will:
>
>
>> Haben eigentlich wirklich _alle_ Lehrer
>> kapituliert und gehen davon aus, daß jedes Kind
>> Software klaut bzw. deren Eltern das zulassen??
>>
>
> Wenn ich kapituliert hätte, dann würde ich kaum 150 CDs mit
> lizenzfreier Software brennen und verteilen...
>
> Aber meine bisherige Erfahrung zeigt, dass bei viele Kindern und
> Jugendlichen bezüglich Raubkopien und lizenzierter Software die
> Hemmschwelle recht niedrig liegt. Natürlich informieren wir auch bei
> Elternabenden über die Problematik, dass in der Schule grundsätzlich
> nur lizenzierte bzw. lizenzfreie Software zum Einsatz kommen darf..
> Dort kommt dann manchaml der Vorschlag, man könne doch Software X
> oder Programm Y im Unterricht einsetzen. Auf die Nachfrage, was denn
> die Lizenz kosten würden, hab ich schon häufiger die Antwort
> erhalten, das könne man doch einfach so installieren...
>
> Es liegt mir fern, alle Kinder zu Softwarepiraten unter
> Mitwissenschaft der Eltern abstempeln. Ich habe auch andere Fälle
> erlebt.
> Beispielsweise hat ein Schüler unserer Schule eine recht erfolgreiche
> kleine Donationware porgrammiert, über die er im Laufe der Zeit einen
> vierstelligen Betrag verdient hat. Von dem Geld hat er sich u.a. eine
> MS-Office-SSL-Version gekauft. Er hat kapiert, dass Programmierer nur
> dann überleben können, wenn die Leute auch einen angemessenen Betrag
> für die Software bezahlen. Im übrigen hat er auch schon vorher MS-
> Office auf seinem PC benutzt, allerdings ohne Lizenz... ;-)
>
> Ich denke auch, dass viele der jetzigen Schülerinnen und Schüler
> später auch Software kaufen werden. Diese Entwicklung habe ich selbst
> auch durchlebt.
>
> Ich war jung und brauchte das Geld...
> ... für andere Dinge!
>
> Umso wichtiger allerdings ist, dass die Problematik rechtzeitig in
> die Köpfe der Kinder und Jugendlichen, aber auch der Eltern
> hineingetragen wird. Und dabei habe ich keineswegs kapituliert!
>
> Aber ich mache mir keine Illusionen, was die Nutzung von lizenzierter
> Software, Musik oder Videos auf PCs von manchen Kindern und
> Jugendlichen angeht...
>
>
> Gruß Jörg
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Re: Geldsammeln (!) - zur Versachlichung:

#5456 On 25 Juli, 2006 08:56 Gottwalt Thiersch said,

Am 24.07.2006 um 16:00 schrieb Juergen Schell:

> Zwei Vorteile von RagTime Privat sind völlig unbestritten: a) dass
> Schulen legal den Schülern die Software für die Arbeit zu Hause geben
> konnten (für Lehrer war das nie kostenlos mit der Lizenzbedingung
> abgedeckt) und b) außerhalb der Schulen dasselbe für Unternehmen deren
> Mitarbeiter zu Hause trainieren wollen.

> Den Kuchen zu essen und zu behalten ist nicht ganz einfach.
> Vorschläge,
> wie man das Problem für Schulen reduziert, interessieren uns immer.
> Ein
> paar Ideen haben wir selbst, aber zum Ausplaudern sind die noch nicht
> reif genug. Wie auch immer, wir werden nur über Konzepte ernsthaft
> nachdenken, die das Problem aus dem zweiten Absatz nicht
> reproduzieren.

Als Vorspann: Microsoft vertreibt ueber die Schulbuchverlage
Klassenraumlizenzen (nur fuer Windows, aber immerhin) der Office-
Suite. Selbiges gilt fuer diverse andere schulrelevante Software. Das
Interessante dabei ist immer: Die Schule erhaelt als Bundle die
Lizenz fuer "Klassenrauminstallationen" (meist nicht auf eine
bestimmte PC-Zahl festgelegt, sondern eben fuer einen PC-Raum, egal
ob dieser nun 5 oder 20 PC-Arbeitsplaetze hat) sowie geeignete
Vorlagen, Workshops, Tutorials etc. als Bundle. Gleichzeitig sind
diese Dinger wirklich extrem billig (z. B. 400 EUR fuer MS Office als
Klassenraumlizenz incl. Vorlagen, Begleitmaterial etc., aber
Cornelsen Class in a box kennt Ihr ja bestimmt). Bietet man nun
Aehnliches mit RagTime an (vielleicht wieder in Zusammenarbeit mit
der Medienwerkstatt Muehlacker?), und greift man vielleicht meinen
Vorschlag auf, dass es dazu "Hausaufgabenlizenzen gibt mit
Lizenzschluessel, der ein Jahr gueltig ist, so haette man ein sehr
attraktives Angebot.
Dabei gilt fuer RagTime das selbe wie fuer alle andere in Schulen
eingesetzte Software: Man braucht haufenweise Arbeitsvorlagen fuer
die einzelnen Unterrichtsfaecher und Jahrgangsstufen. Ihr macht ja
mit Euren diversen Vorlagen in der wiki schon Aehnliches fuer den
Alltagsbetrieb, und die Medienwerkstatt macht ja auch Aehnliches.
Forciert man dies, und spannt man die verbliebenen Lehrer, die mit
RagTime (immer noch?) arbeiten mit ein, um sie Vortraege und Demos
bei Fachtagungen und Fortbildungen halten zu lassen, haette man
wirklich ein hervorragendes, fuer den Schulbetrieb sehr attraktives
Produkt.

Ich weiss, dass das niemals wirklich kostendeckend oder gar
gewinnbringend funktioniert - leider. Und ich weiss nicht, wieviel
Ihr da tragen koennt. Und ich selbst erntete stets massiven Unwillen,
wenn ich bei EDV-Restrukturierungen in Schulen RagTime einsetzen wollte.
Aber eine wirklich bessere Idee habe ich leider nicht ...

Herzlichen Gruss

Gottwalt

p.s.: Da ich selbst ja eher im Hochschulbereich taetig bin: Mir fehlt
immer noch massiv die Anbindung an eine Bibliographie-Loesung
(EndNote oder RefMan oder ProCite), um RagTime wirklich als Workflow-
Loesung fuer wissenschaftliche Publikationen empfehlen zu koennen ...
auch wenn ich selbst bei von mir betreuten Diplom- und
Promotionsarbeiten stets auf RagTime umstellen lasse.
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Re: Geldsammeln (!) - zur Versachlichung:

#5466 On 26 Juli, 2006 00:15 Appletiser said,

Hallo Allerseits.

ich möchte an dieser Stelle noch mal auf einen früheren Beitrag von
mir hinweisen:

> [...]
> Aus all den genannten Gründen halte ich das 49,- € Modell nicht für
> sinnvoll. Erst recht nicht, wenn ich dann nach Abschluss meiner
> schulischen Laufbahn mit nichts da stehe. Da schießt man sich
> eigentlich doppelt mit ins Knie.
> Zuerst verdient man an den 49,- € eigentlich nicht wirklich was und
> man kann doch nicht allen Ernstes glauben, dass jemand der
> wahrscheinlich danach weiter nur privat unterwegs ist, bereit wäre
> dann den vollen Preis zu bezahlen.
> Sprich er/sie sich also jetzt schon sagt muss, dass er/sie damit
> seine 49,- EUR aus dem Fenster schmeißen würde und zusätzlich sich
> umsonst in ein Programm eingearbeitet hätte.
> Sorry, aber dass Modell erstickt die Benutzung schon im Keim, da
> man dem normalen Anwender ein Programm ohne Perspektive anbietet -
> ihn danach evtl. sogar in die illegale Lizenzbeschaffung treibt.
>
> Man Vorschlag wäre die Lizenz zu einem Preis von max. 150,- EUR für
> private Anwender zu verkaufen.
> Ohne Wenn und Aber.
> Zur Kontrolle müsste halt eine Zwangsregistrierung unumgänglich
> sein und es gibt keinen verbilligten Upgradepreis bei einem
> Hauptupdate, z.B. Versionsprung 6 auf 7. Dass heißt dann wären
> wieder 150,- EUR fällig.
>
> Um dem Problem der kostenfreien Verteilung für Schüler entgegen zu
> kommen. Könnten Lehrer (entsprechend ausgewiesen natürlich)
> sogenannte freie Klassenlizenz beziehen und an die Schüler
> verteilen. Die Lizenz läuft jeweils nur eine Schuljahr und muss
> immer wieder freigeschaltet werden.
>
> Wer aber als Schüler so die Vorzüge von Ragtime schätzen gelernt
> hat ist dann später als Privatanwender durchaus bereit die Software
> für einen erschwinglichen Preis zu erstehen. Und ich sehe da die
> Schmerzgrenze wie gesagt bei 150,- EUR.
> [...]

Ich meine genau mit diesem Modell wäre eine absolut kontrollierte
Ausgabe möglich.
Das wichtigste dabei - der User hat absolut klare Perspektiven,
sowohl was die Nutzung als auch die Nutzungsdauer anbelangt. Wenn ich
alles richtig verstanden habe lasst Ihr bei der jetzigen 49,- EUR
Variante doch die Lizenz mit Ablauf des Schulnachweises auch
automatisch auslaufen. Genauso könnte man dann auch mit den oben
beschriebenen Schüler-Lizenzen verfahren. Solange der Schüler an der
Schule ist - kann er über den Lehrer eine weitere Lizenz beantragen.
Der Lehrer ist dabei dann halt der Mittelsmann, was aber doch in
Ordnung ist ;-)

Vielleicht gibt es ja noch Denkfehler in meinem Modell - können wir
gerne weiter drüber diskutieren.

Ich finde es jedenfalls schon mal toll und daher auch ein großes Lob,
dass Ragtime (Jürgen Schell) sich weiter offen zeigt und die
Kommunikation mit den Usern sucht.
Danke.

Beste Grüße,
Appletiser.

Am 24.07.2006 um 16:00 schrieb Juergen Schell:

>
> Den Kuchen zu essen und zu behalten ist nicht ganz einfach.
> Vorschläge,
> wie man das Problem für Schulen reduziert, interessieren uns immer.
> Ein
> paar Ideen haben wir selbst, aber zum Ausplaudern sind die noch nicht
> reif genug. Wie auch immer, wir werden nur über Konzepte ernsthaft
> nachdenken, die das Problem aus dem zweiten Absatz nicht
> reproduzieren.
>
>
> Gruß, Jürgen

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