Farbmanagement

Hallo Liste,

ich arbeite mit der aktuellen Beta6 am Mac.

In einem Dokument habe ich Schrift in rot und weiß und zwei Bilder.
Alles in CMYK.

Die weiße Farbe macht wie erwartet keine Probleme. Beim Rot gibt es
aber Farbunterschiede beim Druck aus Acrobat:
Da die Druckerei von mir das PDF bekommen soll, drucke ich natürlich
die PDF-Datei aus Acrobat 7.x. Der Ausdruck aus RT sieht richtig aus!

Das Rot ist in RT als CMYK (0,100,100,0) definiert und sieht in RT,
im PDF und im Ausdruck richtig aus. Alles liegt auf einem CMYK-
Hintergrundbild (tif aus Photoshop, vorwiegend grün)

Ich habe auch noch ein eps-Bild mit einem Logo, das rote Schrift auf
transparentem Grund darstellt. Das Logo habe ich in Freehand gemacht.
Was im Bild nicht transparent ist, ist rot (CMYK, 0, 100, 100, 0).

Dieses Logo liegt nur teilweise auf dem Hintergrundbild, der Rest
liegt auf einer weißen Fläche.

Das Logo und seine rote Farbe sehen in RT und im PDF richtig aus.
Beim Ausdruck auf meinem PS-Farblaser, der sonst eigentlich ziemlich
gut ist, sieht der Teil des Logos, der auf dem Hintergrundbild liegt,
total falsch aus. So, als wären die Farben der Bilder gemischt (das
ergibt ein ganz leckeres, dunkles braun...).

Mein Verdacht lag zuerst auf dem Hintergrundbild. Ich habe Versuche
gemacht mit dem Bild mit Farbprofil (US WEB COATED) und ohne
Farbprofil. Beim Export aus RT in PDF (Destiller 7.x) habe ich kein
Farbprofil angegeben.
In beiden Fällen war der Ausdruck gleich, mit dem selben Farbfehler.

Wo muss ich nach dem Fehler suchen?
Da ich sonst für's Internet arbeite, ist mein Wissen über
Farbmanagement, wie man es für den Druck benötigt, nicht so
ausgeprägt...

Danke für jede Hilfe
Benedikt
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Re: Farbmanagement

#5102 On 17 Mai, 2006 16:03 Gisela Will said,

Hallo, Benedikt,

> Da die Druckerei von mir das PDF bekommen soll, drucke ich natürlich
> die PDF-Datei aus Acrobat 7.x. Der Ausdruck aus RT sieht richtig aus!

da Du Acrobat 7 hast: schalte doch darin mal die Separationsvorschau ein
(Werkzeuge>Druckproduktion>Ausgabevorschau) und schalte einmal Magenta
und einmal Yellow einzeln an. Wenn Du dann jeweils eine komplett
schwarze Fläche für Deine roten Flächen siehst (da Dein Rot ja davon
jeweils 100% hat), ist alles ok.

> Mein Verdacht lag zuerst auf dem Hintergrundbild. Ich habe Versuche
> gemacht mit dem Bild mit Farbprofil (US WEB COATED) und ohne
> Farbprofil. Beim Export aus RT in PDF (Destiller 7.x) habe ich kein
> Farbprofil angegeben.
> In beiden Fällen war der Ausdruck gleich, mit dem selben Farbfehler.

Erstens: Lass alle Profile raus! Dein System ist mit Sicherheit nicht
komplett farbkalibriert. Und "halbes" Farbmanagement ist Unfug.
Zweitens: Wenn Du denn doch mit Profilen arbeiten willst, dann bitte mit
den passenden. Ein Web-Profil macht für den Druck logischerweise keinen
Sinn.

> Wo muss ich nach dem Fehler suchen?
> Da ich sonst für's Internet arbeite, ist mein Wissen über
> Farbmanagement, wie man es für den Druck benötigt, nicht so
> ausgeprägt...

Wichtig ist, was hinten raus kommt. Verabschiede Dich von der
Vorstellung, dass Deine Monitoranzeige oder Dein Laserausdruck
irgendetwas mit dem Offset-Druckergebnis zu tun hätte.
Ich bin nicht sarkastisch - das ist vollständig ernst gemeint.
Aber für richtiges Farbmanagement muss man mehr tun, als ein oder zwei
Profile einzubinden. Der Aufwand lohnt sich für die meisten Leute eh
nicht (für mich auch nicht, und ich mache das täglich!).
Du hast korrekte Farbwerte angelegt. Und wenn Du die ganzen Profile
weglässt, werden genau diese Farbwerte in die Belichtung übertragen.

Prüfe das wie oben angegeben in der Ausgabevorschau von Acrobat. Mehr
brauchst Du nicht.

Liebe Grüße,
Gisela

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Re: Farbmanagement

#5103 On 17 Mai, 2006 17:49 Benedikt Quirmbach said,

Hallo Gisela,

danke für Deinen Tipp!

Das ganze hatte nichts mit Farbmanagement zu tun. Und ich hätte mit
etwas nachdenken auch auf die Lösung kommen können: Wenn ich schon
schreibe, dass das Rot so aussieht, als ob es sich mit dem
Hintergrundbild mischt, hätte ich darauf kommen können, dass da wohl
Überdrucken angeschaltet ist und bei den anderen Rots nicht!

Da hat mir die Farbseparation nichts geholfen, aber es gibt an der
selben Stelle in Acrobat ja auch eine Farbwarnung, wo man sich
überdruckende Bereiche anzeigen lassen kann. Und das war's dann!

Am 17.05.2006 um 17:03 schrieb Gisela Will:

> Wichtig ist, was hinten raus kommt. Verabschiede Dich von der
> Vorstellung, dass Deine Monitoranzeige oder Dein Laserausdruck
> irgendetwas mit dem Offset-Druckergebnis zu tun hätte.
> Ich bin nicht sarkastisch - das ist vollständig ernst gemeint.
> Aber für richtiges Farbmanagement muss man mehr tun, als ein oder zwei
> Profile einzubinden. Der Aufwand lohnt sich für die meisten Leute eh
> nicht (für mich auch nicht, und ich mache das täglich!).
> Du hast korrekte Farbwerte angelegt. Und wenn Du die ganzen Profile
> weglässt, werden genau diese Farbwerte in die Belichtung übertragen.

Dass mein Drucker keine Proofs liefert ist mir ja klar. Aber er lag
die letzten Male doch recht nah am Endergebnis, so dass man
wenigstens einen kleinen Eindruck bekommt, was wohl rauskommen wird.
Da es sich um eine Zeitungsanzeige handelt, lohnt ein echter Proof
halt nicht... Immerhin hat er ja das Überdrucken korrekt wieder
gegeben. Ich möchte nicht das Gesicht meines Kunden sehen, wenn das
dann so in der Zeitung erscheint...

Viele Grüße
Benedikt
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